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Ein Tag, an dem alles passte

Was ist gestern eigentlich passiert?
Ich flog über eine verlängerte Ironmanstrecke mit Neoverbot in 09:03:19h und wurde damit gesamt 19ter Athlet im Zieleinlauf (6ter Amateur) und Europameister in meiner Altersklasse. Ich bin unglaublich glücklich, denn ich durfte mir heute das Hawaiiticket lösen und habe somit ein Fernziel erreicht!

Erstmal der Reihe nach: Am Samstag war ich noch ziehmlich genervt von dem ganzen hin- und herfahren wegen dem Wettkampf. Wettkampfbesprechung hier, Bikeabgabe da... das ist wirklich Stress und kann einem die Laune vermiesen. Das musste dann leider Natascha ausbaden!
Mit ganz schlechtem Gefühl ging es dann ins Bett, um dann den lieben Wecker um 3:15h wieder zu hören. Mein Dad übernahm den physichen Transfer zum Waldsee.
Als einer der Ersten betrat ich die Wechselzone und konnte mich sehr gemütlich und gelassen einrichten.


Als viertes Bike in meiner Reihe hatte ich einen sehr guten Platz erwischt, um schnell wechseln zu können. Da noch ein Interview mit dem ZDF anstand, begann ich mit dem Warmlaufen recht früh. Kurz nach 6h fand das Interview dann statt. Das ZDF begleitet mich dann etwas auf der Strecke um Bilder einzufangen, aber hielten sich während des Wettkampfs liebeswerter Weise zurück. Hier mal das Interview!
Gegen 6:30h ging es dann ins Wasser, um noch etwas Wassergefühl zu sammeln. Eine viertel Stunde später fand ich mich in einem grossen Getümmel mit Rauferei wieder, denn der Startschuss war gefallen. Auch wenn man in der frühen Startgruppe starten darf, heisst es leider nicht, dass sich alles viel leichter anfühlt. Die gleichen Idioten sind auch hier vertreten.
Gestoppt wurde ich mit 57:01min. Das überraschte mich selber ein wenig, da ich ohne Neo mit 60min gerechnet hatte. Getreu' dem Motto soviel Vorsprung wie möglich auf den Diddi rauszuholen bis auf die Laufstrecke, war ich sehr motiviert und begann zeitgleich mit Ivonne van Vlerken den Bikesplit.
Kurz gesagt war sie dann irgendwann zu langsam :-) das sich unsere Wege trennen mussten!
Auf verlängerter Radstrecke konnte ich in meiner schlechtesten Disziplin noch eine mittleren 36er Schnitt rausfahren und stieg mit 5:01:59h vom Bike. Während der letzten 65km sollte ich meinem hohen Anfangstempo Tribut zollen und musste mich sehr quälen. Aber wie so oft auf der Langdistanz freute ich mich schon auf's Laufen.
Nach einem guten Wechsel lief ich zeitgleich mit Timo Bracht in meine erste Runde (er natürlich auf seiner zweiten Runde). Den ersten Km ging ich noch mit bis ich die Pace von einer 3:45 gestoppt hatte. Also musste ich sofort drosseln!
Bei Km 4 bekam ich endlich mal eine Zeitansage zum Diddi (unser sehr freundschaftlich, hochgeschätzes Privatduell) und er lag ca. 4min zurück. Von diesem Zeitpunkt war mir klar, dass wenn ich nicht einbrechen sollte, alles in meiner Hand liegt. Wir beide begannen den ersten 10er unter 40min (alleine das hätte mich schon an den Rand meiner Leistungsgrenze bringen sollen).
Mein liebster Kilometer war der 6te. Dort stand meine Überlebensstation Thommy! Ausgerüstet mit allen Energizern dieser Welt, bekam ich dort meine persönliche Verpflegung ohne die, dies ganze nicht möglich gewesen wäre.
Wen es wundern sollte, die dritte Runde war natürlcih meine Schlechteste. Aber gut, das war ja klar.
Matthias Hähnel stattete mich mit Live-Platzierungen aus, so das ich jederzeit wusste, auf welchem Platz in der AK ich lag.
Bei Km 37 schrie' er mir nur noch zu, dass ich führen würde und ab da überkam mich die pure Freunde. Ich war so euphorisch und musste die ganze Zeit nur noch Lachen. Es war so toll, dass der Zieleinlauf wirklich zum Genuss wurde.

Das Resultat:


Und natürlich die Siegerehrung:


Ich dachte eigentlich eher ans Aufhören, weil ich schon so verzweifelt war, dass es mit Hawaii nichts werden würde und jetzt dieser Erfolg! Wie kam das nur zu stande? Ich denke da an Tatschis Ernährung und das Du mir die letzten 2 Wochen vor dem Wettkampf so geholfen hast. Ich denke weiter an den besten Gegner und Trainingspartner der Welt: Diddi!!!!! Weiterhin meine grandiose Verpflegung, auf den immer Verlass ist, auch wenn er meinen Crosser auf dem Gewissen hat. Und natürlich an sämtliche Unterstützung an der Strecke (DSW-Meile, viele -enge- Freunde + Familien und Nachbarn), alle Menschen, die immer überzeugt von meinen Fähigkeiten waren und last but not least das Training Frau Wassiluk. Es war gestern einfach mein Tag und mein grösster sportlicher Erfolg.
Vielen Dank!

Presseartikel:
DSW
Echo

Kommentare

Anonym hat gesagt…
Hallo.
Ich mochte mit Ihrer Website martin-droell.blogspot.com Links tauschen

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